Pracht auf Pergament

Die hier gezeigten 66 Codices zählen zu den größten kulturellen und künstlerischen Leistungen mittelalterlicher Buchkunst von 780 bis 1180.

Codices sind gebundene Handschriften, die in dieser Zeit ausnahmslos auf Pergament geschrieben wurden. Es handelt sich bei den ausgewählten Beispielen aus dem Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek und der Staatsbibliothek Bamberg um die frühesten und wertvollsten Zeugnisse deutscher Buchmalerei von der karolingischen über die ottonische Kunst bis zur Romanik. Aufgrund ihrer besonderen Fragilität und ihres hohen Werts verlassen diese Werke praktisch nie die Tresore. In bavarikon kann man die Digitalisate in höchster Auflösung bis ins Detail studieren.

Die älteste Handschrift stammt noch aus der Zeit des letzten bayerischen Agilolfingerherzogs, Tassilo III. (Herzog von 749-787). Die Zentren der Schriftlichkeit im Mittelalter waren die Kanzleien der Herrscher und die Klöster. Die karolingischen Codices aus Salzburg, Tegernsee und Freising zeugen von der hohen Qualität der künstlerischen Produktion im 9. Jahrhundert. Die Prachtbände der ottonischen Zeit (um 919 bis 1024) stellen einen weltweit einmaligen Schwerpunkt im reichen Handschriftenfundus der Bayerischen Staatsbibliothek dar.

Weltliche und kirchliche Fürsten beauftragten die besten Schreibschulen und Malzentren mit der Herstellung liturgischer Handschriften. Solche Evangeliare, Perikopenbücher und Sakramentare wurden mit leuchtenden Farben und Gold reich illuminiert. Ihre kunstvoll gearbeiteten Prunkeinbände sind mit Elfenbeinreliefs und Edelsteinen verziert.

Die höchstrangigen Handschriften der Sammlung Pracht aus Pergament waren die Protagonisten der gleichnamigen Ausstellung Pracht auf Pergament, die 2012 in der Kunsthalle der Hypo-Kulturstiftung große Erfolge feierte.

Die Teilsammlungen zu "Pracht auf Pergament" in bavarikon

>> Diese Sammlung ist ein Bestand der Bayerischen Staatsbibliothek und der Staatsbibliothek Bamberg.

Zu den Sammlungen nach Themen der Bayerischen Staatsbibliothek